HIV-Leitfaden      Startseite : Inhaltsverzeichnis : HIV-Infektion bei Kindern : Betreuung von HIV1-exponierten Neugeborenen : Monitoring der kurzfristigen Nebenwirkungen
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Einleitung
Grundlagen
Diagnostik
Vom Symptom zur Diagnose
Vorgehen bei diagnostizierter HIV-Infektion
Therapie
HIV-assoziierte Krankheitsbilder
HIV-assoziierte Neoplasien
HIV und Koinfektion
Organspezifische Erkrankungen
HIV-Infektion bei Kindern
Betreuung von HIV1-exponierten Neugeborenen
Adäquate Kreißsaalversorgung
Risikoadaptierte Prophylaxe zur Vermeidung der vertikalen HIV1-Transmission
Monitoring der kurzfristigen Nebenwirkungen
Nachsorge HIV1-exponierter Kinder
Ausschluss oder Diagnose der HIV1-Infektion
Behandlung von HIV1-positiven Kindern
Übersichtsliteratur
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Rechtliche Fragen im Zusammenhang mit der HIV Infektion
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Monitoring der kurzfristigen Nebenwirkungen

Retrovir® und alle anderen Hemmer der reversen Transkriptase (NRTI + NNRTI) passieren die Plazenta und finden sich in unterschiedlichen Konzentrationen im fetalen Blut wieder. Daher müssen vor Beginn der Prophylaxe mit diesen Substanzen beim Neugeborenen mögliche intrauterin verursachte, bereits bei Geburt bestehende, Nebenwirkungen (z.B. bei Retrovir®: z.B. Anämie, Neutropenie, Thrombopenie und erhöhte Transaminasenkonzentrationen) ausgeschlossen werden.
Da bei normalem und erhöhtem HIV1-Transmissionrisiko die Transmissionsprophylaxe des Neugeborenen nur aus Retrovir® besteht, kann nach Ausschluss von Nebenwirkungen bei Neugeborenen, deren Mütter diese antiretrovirale Prophylaxe mit Retrovir® i.v. vor Geburt erhielten, die postnatale HIV1-Infektionsprophylaxe bis spätestens sechs Studen postnatal begonnen werden. Entsprechend sollte Retrovir® (als Saft!!) innerhalb von 6 Stunden nach Geburt verfügbar sein.
Bei allen Neugeborenen mit sehr hohem HIV1-Transmissionsrisiko, bei denen noch andere antiretrovirale Substanzen (zusätzlich zu Retrovir®) als Transmissionsprophylaxe appliziert werden und bei allen Neugeborenen ohne i.v. Retrovir®gabe an die Mutter muss die Gabe der antiretroviralen Prophylaxe innerhalb von 1-2h nach Geburt erfolgen.
Ist keine mütterliche peripartale HIV1-Transmissionsprophylaxe erfolgt, ist ebenso die antiretrovirale Behandlung des Kindes so schnell wie möglich, am besten innerhalb von 1-2 Stunden nach Geburt in einer Dosierung von 2x 4mg/kg/Tag (1ml des Saftes entspricht 10mg Retrovir®) zu beginnen.
Die Säuglinge müssen in den ersten zwei Lebensmonaten regelmäßig auf Nebenwirkungen der antiretroviralen Substanzen untersucht werden.

Nebenwirkungen der antiretroviralen Prophylaxe des Neugeborenen:

 

Wirkstoff Nebenwirkung: Häufigkeit: Bemerkungen: Konsequenzen:
Alle antiretroviralen Substanzen Mitochondropathie mit Laktatazidose + Hepatopathie Sehr selten Hohe Mortalität Sofortige Beendigung der antiretroviralen Prophylaxe !!!
Retrovir®: Anämie häufig Selten bei kurzer Behandlungsdauer von 2 Wochen. Nach Absetzen von Retrovir® schnell reversibel Nur bei Frühgeborenen erhöhter Transfusionsbedarf
Neutropenie selten Selten bei kurzer Behandlungsdauer von 2 Wochen. Nach Absetzen von Retrovir® langsam reversibel Keine vermehrte Infektionsneigung
Transaminasenerhöhung auf
> 5fache der Norm
sehr selten Hepatopathie durch Laktatazidose Sofortiges Absetzen der ART!!!!
Hautmarmorierung häufig Oft bis Ende des 1.Lebensjahres keine
Epivir®: Diarrhoe selten Noch seltener bei kurzer Behandlungsdauer von 2 Wochen
Pankreatitis sehr selten Noch seltener bei kurzer Behandlungsdauer von 2 Wochen
Viramune®: Hautausschlag häufig Bei Dreimalgabe an das Neugeborene bisher nicht beobachtet
Hepatotoxizität selten Bei Dreimalgabe an das Neugeborene bisher nicht beobachtet

 

Beispiel für ein Monitoring unter Retrovir®-Prophylaxe (während des stationären Aufenthalts !!):

  • 1x/Woche: BB, Differentialblutbild, Blutgasanalyse, Laktat
  • 1x/Woche: Transaminasen (bei Prophylaxe mit Epivir® + Viramune® zusätzlich Amylase, µ-GT und Lipase)

Bei Nebenwirkungen entsprechend häufigere Untersuchungen!!!

 

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Seite zuletzt geändert am 11.01.2009 09:29:00