Inhaltsverzeichnis - HIV-assoziierte Neoplasien - Lymphome

Lymphome

Übersicht

Manfred Hensel, Dieter Schuster, Franz Mosthaf

Erreger / Epidemiologie

Diagnose

Klinik

Therapie

Erkrankungsrisiko für HIV-Infizierte ist 100-200 x höher als für Normalbevölkerung

Mit 34% die häufigste aller HIV-assoziierten Tumorerkrankungen in Deutschland (Hensel 2009)

Die Häufigkeit sinkt durch ART

Meist:
aggressive B-Zell-Lymphome

histologisch:

Diffus-großzellig (DLBCL)
(darunter zentroblastische und immunoblastische)
Burkitt-Typ
Burkitt-like Typ
primäre ZNS-Lymphome

seltener, auch bei gutem Immunstatus: Hodgkin-Lymphom

Histologie aus Gewebeprobe, wenn möglich ganzer Lymphknoten (gleichzeitige Untersuchung auf CMV und Mykobakterien!)

CT Hals/Thorax/Abdomen, Knochenmarkbiopsie, Sonographie Abdomen, je nach Klinik ggf. Endoskopie (Lymphome häufig vom GI-Trakt ausgehend), ggf. Liquor

Staging entsprechend den Empfehlungen für Lymphome bei immunkompetenten Patienten

unspezifische Symptome:

subfebrile Temperaturen, Nachtschweiß, Gewichtsverlust, Lymphadenopathie, Diarrhoe

ansonsten je nach befallenem Organsystem

z.B. Krampfanfall, Hemiparese oder Sehstörung bei ZNS-Lymphomen

wie bei immunkompetenten Patienten:

R-CHOP-Schema: (Rituximab + Cyclophosphamid, Adriamycin, Vincristin, Prednisolon) 6 Zyklen alle 21 Tage

(bei schlechtem Allgemeinzustand oder sehr niedriger Helferzellzahl (<100/µl) muss der Einsatz von Rituximab kritisch überdacht werden, s.u.)

beim Burkitt-Lymphom SC-EPOCH-RR oder B-ALL-Protokoll erwägen

Immer frühzeitige cART anstreben!

(Die Behandlung sollte bei HIV-erfahrenen Fachärzten für Innere Medizin mit der Zusatzbezeichnung Hämatologie und Onkologie erfolgen)


 Onkopedia Leitlinien: https://www.onkopedia.com/de/onkopedia/guidelines/hiv-assoziierte-lymphome/@@view/html/index.html